17. bis 20. Juni 2016
Wir starten in BRILON-WALD. Die Zuwegung zum Rothaarsteig beträgt 2,5 km und wir beginnen den Rothaarsteig bei km 14,5. Unterwegs streifen wir die Bruchhauser Steine mit Informationszentrum, den Abstecher zu den Steinen schenken wir uns aber. Kurz vor dem Ende dieser Tagesetappe überqueren wir den Langenberg. Er ist mit 843 m zwei Meter höher als der Kahle Asten und damit der höchste Berg in NRW.
Kurz danach, bei km 27, verlassen wir den Rothaarsteig und steigen auf einer Länge von 3,2 km nach Niedersfeld ab, von 780 m ü. NN auf 530 m ü. NN.
Übernachtung im Hotel Niedersfeld (35,-/Pers)
Das Hotel bot uns durchschnittlichen Komfort mit gutem Essen und aufmerksamen Service. Die Einrichtung war etwas in die Jahre gekommen, soll aber laut Aussage des Besitzers in nächster Zeit umfassend renoviert werden.
Gleich früh morgens der Aufstieg, den wir gestern abend abgestiegen sind. Heute wird der Rothaarsteig von km 27 bis km 53 gewandert. Gleich zu Beginn geht es durch die Niedersfelder Hochheide mit dem Aussichtspunkt am Clemensberg. Hier hat man einen schönen Einblick in den Diabassteinbruch. Hier werden täglich etwa 3.000 Tonnen Diabasgestein gefördert, der auch für den Schotter im Eisenbahnoberbau verwandt wird.

Bei km 39 erreichen wir die Ruhrquelle.
Bevor es in den Wintersportort Winterberg geht, erwischt uns zum erstenmal der Regen und wir müssen unsere Regensachen aus den Rucksäcken holen. Aber nach einem ausgiebigen Cafebesuch in der Winterberger City und dem Genuss einer ‚White-Lady‘ hat es schon wieder aufgehört zu regnen.

Wir verlassen die Stadt durch die Fußgängerzone und bezwingen den Kahlen Asten mit 841 m ü. NN. Dort wird noch ein Stärkungsbier bestellt und es geht weiter nach Langewiese. Unsere Einkehr liegt direkt am Weg.
Übernachtung im Landgasthof Gilsbach (48,-/Pers)
Die Zimmer und das Essen, aber insbesondere der Service sind überdurchschnittlich. Spät abends sitzen wir noch mit einem sauerländer Stammtisch zusammen. Nachdem es sich schnell geklärt hatte, dass wir keine Holländer sind, haben wir noch bis lange in die Nacht mit den Sauerländern gequatscht und sogar gesungen.

Heute wandern wir den Steig von km 53 bis km 79. Bei km 63 wandern wir über eine Hängebrücke, die allerding wenig spektakulär war. Außerdem war dafür extra ein Umweg zu nehmen. Das hätten wir uns auch schenken können.

Kurz nach Mittag erreichen wir das Örtchen Jagdhaus mit dem gleichnamigen, etwas mondänen Hotel. Wir lassen uns auf der Terrasse nieder, da wir mit den Wanderklamotten inkl. Schlamm- und regenspuren nicht das Ambiente stören wollten. Wir bekamen auch unsere Bierchen und hatten sogar Heizstrahler. Alles gut bis… ‚Sind das Tagesgäste oder etwa Hotelgäste?‘ fragte entsetzt der Sparkassendirektor a.D. die Bediensteten, nachdem er mit seinem Daimler vorgefahren war. Nachdem diese ihm versicherten, wir wären nur Tagesgäste, ließ er sich beruhigt die Koffer aus dem Auto heben.
Nach Oberhundem steigen wir über eine Länge von 4,2 km ab, die 260 Höhenmeter kommen erst am Ende, es wurde also sehr steil.
Übernachtung im Gasthof zu den Linden (40,-/Pers)
Dem Charme des alten, aber liebevoll restaurierten Gasthofes mit einer ausgesprochen netten Besitzerin (aus Litauen!) sind wir schnell erliegen und fühlen uns pudelwohl. Spät am Abend gesellen sich noch zwei Sauerländer zu uns, eine Schützenkönigin in spe und ein junger Feuerwehrmann. Den Ausdruck ‚Woll‘ hören wir noch sehr oft an diesem Abend.
Gleich wieder der schweißtreibende Aufstieg von 420 m ü. NN auf 645 m ü. NN .Wir erreichen den Rothaarsteig bei km 82 und wollen ihn bis km 85 gehen, wobei wir kontinuierlich Höhenmeter verlieren (-100 m). Davor besteigen wir aber noch den Rhein-Weser-Turm. Den Namen verdankt er der Wasserscheide zwischen Rhein und Weser, die hier verläuft. 113 Stufen führen bis in das achte Stockwerk, wobei jede Etage allseitig mit einer horizontalen Fensterreihe versehen war und jeweils mit Gastronomieeinrichtung aufwarten konnte. Die Möglichkeit, sich von oben nach unten oder von unten nach oben durchzutrinken, bestand allemal.

Dann der gleichmäßige, ursprünglich geplante 6 km lange Abstieg um ca. 40 Höhenmeter in den Ort Birkelbach. Da wir gut in der Zeit waren, wurde jedoch bis ERNDTEBRÜCK weitergewandert und der Rothaarsteig bis etwa km 90 begangen. Leider haben wir uns genau auf diesem Abschnitt verlaufen, sodass unser Zug gerade noch so erreicht wurde. Ende gut, alles gut!
Die Rückfahrt nach Hannover und auch nach Jestetten verlief dann planmäßig, auf die Bahn ist halt Verlass.